Nach dem Amoklauf - Unterstützung im IRU
Mit dem Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.
O Allah, Du bist der Eine Gott, der Allmächtige, der Allweise. Wir erheben unsere Hände zu Dir in dieser schweren Zeit, in der wir um elf Menschen in Graz trauern, die ihr Leben durch einen tragischen Anschlag verloren haben. Gewähre den Eltern dieser jungen Menschen, ihren Familien und Angehörigen, den FreundInnen, MitschülerInnen und allen, die von diesem sinnlosen Gewaltakt betroffen sind, Trost, Geduld und Kraft in dieser schweren Prüfung.
O Allah, sei mit den Verletzten, schenke ihnen Heilung und eine rasche Genesung.
Du bist Der Beste Heiler, Derjenige, Der Leben schenkt und wiederherstellt.
O Allah, bewahre unsere Gesellschaft vor Hass, Gewalt und Unruhen. Führe uns auf den Weg der Barmherzigkeit, der Liebe und des Mitgefühls. Mache uns zu Menschen, die Gutes tun und füreinander da sind.
O Allah, vereine unsere Herzen in Geschwisterlichkeit und Verständnis. Segne unser Land und seine Gesellschaft mit Sicherheit und Stabilität. Leite uns auf den Weg des Friedens!
O Allah, Du bist der Herr der Welten, der Allhörende und der Allwissende.
Erhöre unser Bittgebet und gewähre uns Deinen Schutz und Deine Gnade.
Dieses Bittgebet hat die Islamische Glaubensgemeinschaft aus Anlass des abscheulichen Verbrechens formuliert, dem elf Menschen an einer Grazer Schule zum Opfer fielen. Im Religionsunterricht ist es ein Angebot, mit dem geradezu Unfassbaren umzugehen und aktiv für konstruktive Wege des Friedens einzustehen.
Ganz Österreich trauert.
An den Schulen war und ist es eine Situation, die viel pädagogisches Geschick erfordert und zugleich vor allem auf gute und vertrauensvolle Beziehungen bauen kann. Den individuellen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler entgegenzukommen, steht zentral. Raum zu geben für Trauer und auch das Aussprechen eigener Emotionen. Und gleichzeitig dabei nichts zu forcieren. Ziel für die Lehrperson ist ja, besonnen und ruhig möglichst Stabilität zu vermitteln – umgehen zu können mit Geschehnissen, die jedes Kind und jeder/jede Jugendliche verschieden erlebt haben mag.
So leisten Religionslehrerinnen und Religionslehrer ihren Beitrag als Teil der vielen Schulgemeinschaften, die jeweils für sich in zur Lagebesprechung einberufenen Konferenzen den für den Standort möglichst angemessenen Umgang besprochen haben.
Abgestimmt auf die Bedürfnisse im Klassenzimmer ist Religionsunterricht ein Ort, Gedanken und Gefühle nach einem solch schrecklichen Ereignis auszudrücken und die jungen Menschen achtsam und mit viel Einfühlungsvermögen zu unterstützen und zu begleiten.
Erinnert sei an dieser Stelle auch an den Aufruf des Presserats, der Medien zur Zurückhaltung auffordert. Pädagoginnen und Pädagogen können dazu beitragen, eine angemessene Sprache zu finden, wie über die Ereignisse geredet wird – Sensationsgier, pietätslosem Dramatisieren oder verschwörungstheoretischem Weiterphantasieren Einhalt gebieten. Und sollte es Kindern und Jugendlichen untergekommen sein und diese verstört haben, dieses kritisch reflektieren.
Abschließend der Hinweis auf Unterstützungsangebote: