In Zeiten, in denen bewaffnete Konflikte, Zukunftsängste und allgemein ein Klima des gegenseitigen Misstrauens zunehmen, setzt der konfessionelle Religionsunterricht mit optimis-TISCH ein Zeichen der Verbundenheit. Die Symbolik des gemeinsamen Tisches wurde zum Ausgangspunkt für Begegnung, Dialog und ein friedliches, solidarisches Miteinander.
Rund 120 Religionslehrkräfte unterschiedlicher Konfessionen an mehr als 50 Wiener Schulstandorten beteiligten sich an einem interreligiösen Dialogprojekt – darunter auch viele muslimische Kolleginnen und Kollegen aller Schultypen. Und dies trotz einer relativ kurzen Zeit für die Umsetzung! Die rege Teilnahme und die sehr qualitätsvollen Beiträge zeigen, dass mit dem Projekt ein wichtiger Nerv getroffen wurde. Gleichzeitig beweist es auch, dass gute interreligiöse Zusammenarbeit längst Alltag an vielen Schulen ist. Denn sonst wäre dies nicht zu leisten gewesen.
Über alle Altersstufen hinweg stellten verschiedenste Tisch-Aktionen das Gemeinsame vor das Trennende und stärkten die gelebte Vielfalt von Religionen, Weltanschauungen und Kulturen.
Eine Hoffnung verbreitende Festveranstaltung in der Bildungsdirektion Wien
Eine Festveranstaltung am Mittwoch, 20. März im Festsaal der Bildungsdirektion Wien brachte die Akteure zusammen und holte besonders gelungene Projekte stellvertretend vor den Vorhang. Einen Eindruck über die Gesamtheit der beeindruckenden Umsetzungen lieferte eine Video-Präsentation. Selbstverständlich durfte ein gemeinsames zu Tisch gehen am Ende nicht fehlen. Pünktlich um 18:14 Uhr zum Sonnenuntergang war dies für die muslimischen Gäste zugleich ein Iftar. Die islamische Privatschule pVM Florian Hedorfer Straße 21 hatte Dattelpäckchen mit Friedensbotschaften versehen, die verteilt wurden.
Folgende Schulen waren an der Präsentation im Rahmen der Festveranstaltung beteiligt: VS Prückelmayergasse, Heilstättenschule AKH, HTL Spengergasse, MIM Wendstattgasse, Bildungszentrum Kenyongasse, Bildungscampus Flora Fries.
Die Religionslehrer:innen haben mit ihrer wertvollen Begleitung der Schüler:innen die besonderen Projektumsetzungen ermöglicht. Ihr Engagement verdient Anerkennung. Selbstverständlich waren die eigentlichen Stars die Kinder und Jugendlichen selbst. Die von ihnen transportierte entspannte Selbstverständlichkeit, mit der dem Wunsch und Willen zum gelingenden Miteinander in Vielfalt Ausdruck gegeben wurde, gibt Hoffnung.
Demokratiefähigkeit in einer pluralen Gesellschaft – RU trägt dazu bei!
In ihrem Echo auf die Präsentationen der verschiedenen Schulstandorte drückten dies auch die Botschafter des sozialen Zusammenhalts Regina Polak, Schlomo Hofmeister und Ramazan Demir aus und eröffneten den anwesenden Gästen zusätzlich vertiefende Resonanzräume, die dazu einluden, weitere interreligiöse Projekte voranzutreiben.
Die Fachinspektor:innen für den konfessionellen Religionsunterricht dankten allen am Projekt beteiligten Kirchen und Religionsgesellschaften, allen Schulämtern, Bildungsverantwortlichen sowie der Bildungsdirektion Wien für die gute Zusammenarbeit. Der Religionsunterricht genieße in Wien ein gutes Standing und trage einen wesentlichen Beitrag zur Friedens- und Demokratiefähigkeit in einer pluralen Gesellschaft bei.
Einige Stimmen der beteiligten Projektpartner:
„Das Projekt optimis-TISCH hat gezeigt, wie wichtig interreligiöses und interkulturelles Lernen durch Begegnung sein kann. Durch solche Projekte im Religionsunterricht wird demokratiepolitisch sehr viel zu einem friedlichen Miteinander und sozialem Verständnis beigetragen. Ich bin überzeugt, dass wir für die heranwachsenden Generation optimistisch in die Zukunft sehen können, wenn wir uns in aller Vielfalt ‚rund um einen Tisch‘ versammeln lernen.“ (Matthias Geist, Superintendent der Evangelischen Kirche AB)
„Das Fest setzte das Motto „optimis-TISCH“ in höchst gelungener Weise um, vielfältig, kreativ, inspirierend: Denn spürbar wurde die Freude an der Begegnung und dem Teilen, an der gemeinsamen Vision gelungenen Zusammenlebens.“ (Andrea Pinz, Schulamtsleiterin der Erzdiözese Wien)
„Das positive Echo beweist die nachhaltige Wirkung von optimisTISCH an den Schulen und in die Gesellschaft. Kinder werden zu Akteuren und üben ganz praktisch wichtige Kompetenzen ein, die sie in ihrer Persönlichkeit stärken. Das war auch bei der Präsentation in der Bildungsdirektion spürbar – als ein wichtiger Betrag für Friedens- und Demokratieerziehung.“ (Carla Amina Baghajati, Schulamtsleiterin der IGGÖ)